Sehnenschoner, wir haben sie in den schönsten Farben, Formen, Größen und alle mit verschiedenen Techniken, um die Sehnen des Pferdes zu schützen. Aber sind Sehnenschoner wirklich ein Schutz für die Sehnen? Und was ist bei warmem Wetter? In diesem Blog geben wir mehr Hintergrundinformationen über die Empfindlichkeit von Sehnen in Kombination mit Hitze!

Was genau sind die Sehnen in den Unterschenkeln?

Die Sehnen in den Unterschenkeln bestehen aus Sehnengewebe, das sind getrennte Zellen, die in einer Linie aneinander liegen und durch kleine Bänder zusammengehalten werden. Diese Struktur gewährleistet die Festigkeit und Elastizität der Sehnen. Sehnen liegen an der Oberfläche, sind nicht von Muskelgewebe umgeben und eigentlich immer „an“. Das Pferd nutzt diese Sehnen sowohl im Stand als auch in der Bewegung. Sie haben eine Dehnungs- und Zugfunktion, was im Grunde bedeutet, dass sie sich dehnen können, wenn das Pferd auf den Beinen ist, aber sich zusammenziehen, wenn kein Druck ausgeübt wird. Diese Dehnungs- und Zugfunktion hängt von der Anzahl gesunder Zellen in den Sehnen ab, die die Dehnung gemeinsam aufnehmen können. Die Sehnen bestehen hauptsächlich aus Proteinen (Aminosäuren), die für die Elastizität der Sehnen sorgen. Proteine ​​können jedoch ihre molekulare Struktur verändern. Denke nur an das Eiweiß eines Eies. Beim Erhitzen wird es weiß und ist viel weniger dehnbar als zuvor. Einmal erhitzt und in der  Struktur verändert, wird sich das Protein nie wieder in die Form bringen, die es vorher war. Der Nachteil ist, dass dies auch für Sehnen gilt. Dieses Erhitzen von Proteinen wird als Denaturierung bezeichnet und findet bei 42 Grad Celsius statt. Das geht relativ schnell, wenn man bedenkt, dass die Körpertemperatur eines Pferdes bei 37,4-38,0 Grad liegt.

Zurück zu den Sehnenschonern

Wenn wir ein Pferd trainieren, sorgen wir dafür, dass der gesamte Körper des Pferdes wärmer wird. Wir wollen dies auch, weil es notwendig ist, die Muskeln aufzuwärmen und den ganzen Körper flexibel zu machen. Nur an bestimmten Stellen im Körper soll es nicht zu heiß werden, um eine Denaturierung zu verhindern. Mit der Denaturierung lässt die Dehnung in den Sehnen nach, was dazu führt, dass Zellen in der Sehne schneller brechen können und eine Sehnenverletzung lauern kann. Die Gefahr liegt in der Temperatur unter den Beinschützern und die steigt schneller als man oft denkt! Beim normalen Training steigt die Temperatur unter den Beinschützern bereits auf 43-44 Grad Celsius. Die Denaturierung beginnt bei 42 Grad Celsius, was bedeutet, dass bereits bei normalem Training eine Denaturierung eintritt. Du wirst dies nicht sofort bemerken, da nicht die gesamte Sehne auf einen Schlag reißt. Nur wenige Zellen sind betroffen, dies wird als Mikrotrauma bezeichnet. Tatsächlich sind es ein paar kleine Schäden, die nicht mehr rückgängig gemacht werden können und nicht mehr funktionell zur Belastbarkeit und Zugfestigkeit der Sehne beitragen können. Geschieht dies zu oft, kommt es ganz schleichend zu einer Sehnenverletzung. Dadurch ist oft nicht ganz klar, woher die Verletzung stammt.

Fazit: Vorsicht mit Beinschützern, besonders bei heißem Wetter!

Manchmal ist es notwendig, Beinschützer zu verwenden, beispielsweise in einem Vielseitigkeitsgelände oder einer anderen Disziplin, bei der aufgrund äußerer Faktoren die Gefahr eines Traumas besteht. Sei immer kritisch bei der Art des Beinschutzes, den Du verwendest, wähle Protektoren, die gut belüftet sind. Verwende keine Protektoren, weil es schön aussieht oder um das Set zu vervollständigen, da die Schäden durch die Hitze darunter irreversibel sind! Sei also besonders vorsichtig bei Bandagen und Protektoren mit Kunstpelz darin. Der Schaden in einer Sehne wird nicht mehr mit Sehnengewebe repariert, sondern mit Bindegewebe, welches weniger Elastizität verleiht.