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Warum können Pferde von Gras Hufrehe bekommen?

Im Frühjahr, zu Beginn der Weidesaison, ist es immer ratsam, langsam mit dem Weidegang zu beginnen. Der Darm und das Verdauungssystem deines Pferdes müssen sich erst an das Fressen von Gras gewöhnen, bevor es für ganze Tage auf die Weide gehen kann. Es besteht auch das Risiko einer Hufrehe. Bei einigen Pferden bleibt dieses Risiko während der gesamten Weidesaison bestehen. Wie ist das möglich? Wie wirkt sich Gras auf den Körper deines Pferdes aus? Und welche Pferde haben ein erhöhtes Risiko für Hufrehe? Für die meisten Pferde ist Gras das Beste, was es gibt. Den ganzen Tag über die Wiese stapfen, einen größeren Gefallen kann man ihnen nicht tun. Doch das ist nicht immer gesund. Das liegt an der Art und Weise, wie der Zucker des Grases im Körper des Pferdes verarbeitet wird.

Zuckerstoffwechsel: einfache und komplexe Kohlenhydrate

Während der Weidesaison ist Gras für viele Pferde die Hauptquelle für Kohlenhydrate. Kohlenhydrate können in komplexe Kohlenhydrate und wasserlösliche Kohlenhydrate unterteilt werden. Letztere sind die "schnellen Zucker" und Stärke, die sind z. B. auch in Kraftfutter enthalten. Diese wasserlöslichen Kohlenhydrate werden durch Enzyme im Magen und Dünndarm aufgespalten und liefern sofort viel Energie. Wenn der Abbau der löslichen Kohlenhydrate im ersten Teil des Verdauungstrakts nicht vollständig erfolgt, gelangen Zucker und Stärke in den Dickdarm. Dort können diese Stoffe die Darmflora stören und Gaskoliken verursachen. Da ein Pferd nur eine begrenzte Kapazität zur Verdauung von schnellen Zuckern in Magen und Dünndarm hat, darf das Futter (und damit auch das Gras) nicht zu viele wasserlösliche Kohlenhydrate enthalten. Wenn zu viel Zucker auf einmal in das Blut eines Pferdes gelangt, kann dies Hufrehe verursachen.  

‘Hindgut fermenting’ - Verdauung im Dickdarm

Je älter und höher das Gras wird und je mehr es blüht, desto mehr Ballaststoffe enthält es. Ballaststoffe bestehen aus komplexen Kohlenhydraten wie Zellulose. Das Pferd kann solche Kohlenhydrate nicht selbst verdauen, es braucht dazu die Mikroorganismen in seinem Dickdarm. Diese Bakterien und Schimmelpilze wandeln die Zellulosefasern in flüchtige Fettsäuren um. Diese Fettsäuren können dann vom Pferd absorbiert und in Energie umgewandelt werden. Wenn die Ernährung eines Pferdes zu wenig Ballaststoffe enthält, kann die Verdauung nicht richtig funktionieren. Der Dickdarm ist dann nicht aktiv genug, was zu verschiedenen Verdauungsproblemen und -krankheiten beim Pferd führen kann. Ein Pferd hat also ein ganz besonderes Verdauungssystem. Im Englischen wird dies als "hindgut fermenting" bezeichnet, was bedeutet, dass der größte Teil der Nahrungsverarbeitung durch Fermentation im hinteren Teil des Magen-Darm-Trakts stattfindet. Um ein Pferd gesund zu halten, muss man dieses besondere Verdauungssystem berücksichtigen.  

Neue Erkenntnisse über Hufrehe

In der Vergangenheit wurde Hufrehe oft als eigenständige Krankheit betrachtet, aber es hat sich gezeigt, dass es mehrere Formen dieser Krankheit gibt. Bei all diesen Formen handelt es sich um systemische Krankheiten, die den gesamten Körper des Pferdes betreffen. Es handelt sich also keineswegs nur um ein Problem der Hufe! Ursachen für eine Hufrehe können endokrine Erkrankungen (hormonell bedingt), Blutvergiftungen (Sepsis), eine generalisierte Entzündungsreaktion (Systemic Inflammatory Response, SIRS) oder eine einseitige Belastung eines Beines (z. B. Gipsverband nach einer Fraktur) sein. Die häufigste Hufrehe wird durch ein endokrines (hormonelles) Problem verursacht. Auch die traditionelle Ansicht, dass Hufrehe vor allem dann auftritt, wenn sich die Huflamellen lockern, scheint nicht ganz richtig zu sein. Es gibt scheinbar eine recht wechselhafte, schlecht erkennbare Vorstufe. Die Struktur der Lederhaut hat sich dabei bereits verändert. Die Forschung zeigt, dass es mit mikroskopisch kleinen Veränderungen beginnt. Bestimmte Lamellen werden gedehnt und die Struktur der Lederhaut verändert sich. Es kommt zu Entzündungen in den Zellen.  

Der Zusammenhang zwischen Zucker und Hufrehe

Die hormonellen Probleme, die Hufrehe verursachen kann, hängen mit dem Zuckerstoffwechsel des Pferdes zusammen. Befindet sich Zucker im Blut des Pferdes, wird das Hormon Insulin ausgeschüttet, um diesen Zucker zu verarbeiten. Je mehr "schneller Zucker" im Blut ist, desto mehr Insulin wird ausgeschüttet. Die winzigen Kapillaren in der Lederhaut des Pferdehufs reagieren sehr empfindlich auf dieses Insulin und ziehen sich zusammen, wenn sich viel Insulin im Blut befindet. Die Durchblutung des Hufes wird dadurch verschlechtert. Dadurch wird das gesunde Wachstum der Lederhaut beeinträchtigt, und es kommt zu Entzündungen und Hufrehe. Dieser Zusammenhang mit Insulin ist auch der Grund, warum Pferde mit IR (Insulinresistenz), PPID (Cushing) und EMS (Equine Metabolic Syndrome) ein höheres Risiko für Hufrehe haben. Das liegt daran, dass der Insulinspiegel häufig gestört ist. Schon eine leichte Störung des Insulinspiegels kann zu einer Überempfindlichkeit der Hufe führen.  

Zucker im Gras: große Unterschiede

Um zu verhindern, dass dein Pferd Hufrehe bekommt, ist es daher sinnvoll, nicht zu viel Zucker zu füttern. Vor allem, wenn dein Pferd bereits etwas zu dick ist oder an IR, PPID oder EMS leidet. Auch Kaltblüter sind oft besonders empfindlich. Gras kann eine Menge Zucker enthalten, muss es aber nicht. Das hängt ab von der Jahreszeit, der Witterung, der Länge des Grases und der Grasart, die gesät worden ist. Die höchsten Zuckergehalte finden sich in ertragreichem "Kuhgras", wie das deutsche Weidelgras. Ausgewachsenes, blühendes, ballaststoffreiches "Pferdegras" - das in speziellen Saatgutmischungen erhältlich ist - enthält weit weniger Zucker. Aber auch dann musst du aufpassen. Heu enthält auch Zucker, daher ist es wichtig, die Gesamtfutterration deines Pferdes zu beachten. Du kannst sowohl Gras als auch Heu bei speziellen Unternehmen testen lassen. Auf diese Weise kannst du die Zuckermenge besser kontrollieren. Man sollte bedenken, dass Pferde, die nur ein paar Stunden am Tag grasen dürfen, oft wesentlich schneller fressen und daher trotzdem sehr viel Zucker zu sich nehmen können!  

Doch noch zu viel Zucker gefressen?

Hat dein Pferd zu viel Zucker gefressen und du möchtest es dabei unterstützen, den Insulinspiegel zu regulieren und Entzündungen vorzubeugen? Dann kannst du z.B. eine milde Entgiftung mit Brennnesselextrakt machen. Dadurch werden die Abfallprodukte schneller ausgeschieden. Außerdem kann man das Gleichgewicht im Körper des Pferdes mit Cannabinoiden unterstützen. Diese pflanzlichen Stoffe haben darüber hinaus eine schmerzlindernde und entzündungshemmende Wirkung.   Quellen Asplin KE, Patterson-Kane JC, Sillence MN, Pollitt CC, Mc Gowan CM. Histopathology of insulin-induced laminitis in ponies. Equine Vet J. 2010 Nov;42(8):700-6. doi: 10.1111/j.2042-3306.2010.00111.x. PMID: 21039799. Patterson-Kane JC, Karikoski NP, McGowan CM. Paradigm shifts in understanding equine laminitis. Vet J. 2018 Jan;231:33-40. doi: 10.1016/j.tvjl.2017.11.011. Epub 2017 Nov 22. PMID: 29429485.

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