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Bart van Heesbeen: ‘Pferde zeigen bessere Leistungen, wenn man sie natürlich füttert’

Bart van Heesbeen ist Springreiter, Trainer, Ausbilder und Ernährungsexperte. Er ist Experte dafür, was gutes Futter bei einem Sportpferd bewirkt und was funktioniert und was eben nicht funktioniert. Er besucht regelmäßig Besitzer von Sportpferden, um sie zu beraten, und hat eine ganzheitliche Sicht auf Pferde, Fütterung, Gesundheit und Leistung.

“Als ich als professioneller Turnierreiter gearbeitet habe, fühlte ich oft die verschiedensten Dinge bei meinen Pferden. Ich fragte mich regelmäßig: ‘Warum zeigen sie nicht die Leistung, die ich mir erhoffe?’ Was hält sie zurück, warum werfen sie fünf Stangen ab, obwohl sie sich vorsichtig genug anfühlen?” Also begann ich nach Lösungen zu suchen. Bei dieser Suche stieß ich auf gutes Raufutter und begann, mich auf Raufutterprodukte zu konzentrieren, die den Pferden weiterhelfen können.”

Wissen über Raufutter

“Für mich dreht sich alles um die Gesundheit des Pferdes, die ich aus einer breiteren Perspektive betrachte. Mein Ziel ist es, Pferde, Training und Ernährung ganzheitlich zu betrachten. Ich beschäftige mich mit der Ausbildung von Pferden, dem Unterricht, der Beratung von Pferdebesitzern und Stallbesitzern und habe ein neues Raufutterprodukt mitentwickelt. Darüber hinaus bin ich Händler für eine Reihe von gesunden Pferdefuttermarken. Letztes Jahr habe ich die Ausbildung zum epigenetischen und orthomolekularen Berater bei Natascha Bos von Blauwe Hengst gemacht. Wenn man bei den Grundlagen anfängt und sich die Fütterung genau anschaut, ist es oft unnötig, bei Problemen mit dem Pferd alle möglichen Therapien oder Ergänzungsmittel einzusetzen. Ich habe oft genug einen sehr langen Weg mit Pferden hinter mir und möchte das anderen Menschen ersparen.”

Fütterung von Sportpferden: Raufutter, Abwechslung und Eiweiß

Bart fährt fort: “Ein Sportpferd unterscheidet sich in Bezug auf die Verdauung im Grunde nicht von einem Freizeitpferd. Man will das System ‘vom Maul bis zum Hinterteil’ optimal versorgen. Das bedeutet, dass man mit unverpacktem Heu beginnt, das mit einem guten Mineral- und Vitaminpräparat ergänzt wird. Am besten ist es, Raufutter in vielen kleinen Portionen zu füttern, insgesamt 2 kg Trockensubstanz pro 100 kg Körpergewicht des Pferdes pro 24-Stunden-Zeitraum. Ein Pferd sollte nicht länger als vier Stunden ohne Raufutter auskommen, auch nicht nachts. Slowfeeder und Heunetze sind in vielen Fällen eine gute Möglichkeit, wenn man nicht ständig anwesend sein kann. Ein Sportpferd hat oft einen etwas höheren Proteinbedarf, aber man kann Proteine nur zuführen, wenn die Verdauung in Ordnung ist. Ansonsten sind Proteine vor allem eine Belastung für den Organismus. Es wird dann nicht aufgenommen und wirkt sich eher negativ im Darm aus. Dafür eignen sich z.B. Agrobs Myo Protein Flocken, CoolStance Copra (mit extra mittelkettigen Fettsäuren), Esparcette oder Lucerne Pellets HP23 von Metazoa.” Bart rät zur Abwechslung: ” Versuche bei der Fütterung deines Pferdes zu variieren und regelmäßig abzuwechseln. Proteine sind für Sportpferde oft eine wertvolle Ergänzung. Bei der Verdauung von Rohfaser produziert das Pferd seine eigenen kurzkettigen Fettsäuren. Wenn ein Pferd etwas zu wenig Energie hat, ist die einfache Zugabe von Fetten sicher nicht immer die Lösung”.

Schlechtes Management führt zu Stress und geringerer Leistung

Bart sieht regelmäßig Stress bei (Sport-)Pferden, denen er begegnet. ” Hierbei spielt nicht nur die Fütterung eine Rolle, sondern auch der Rest des Managements. Die Fütterung ist die Grundlage von allem, aber auch die mentale Fütterung ist ein wichtiger Aspekt. Früher war es üblich, dass Sportpferde rund um die Uhr im Stall standen und nur zur Arbeit oder in der Führanlage rauskamen. Aber die Gene unserer heutigen Pferde unterscheiden sich nicht von denen der Pferde, die früher in freier Wildbahn lebten. Diese Gene sind immer noch vorhanden, aber wir haben die Pferdehaltung im letzten Jahrhundert so stark verändert, dass sie nicht mehr dazu passt. Die Folge dieser unnatürlichen Pferdehaltung und Fütterung ist, dass die Pferde schwächer und schwächer werden. Sie entfernen sich so weit von der Natur, dass sie neue Probleme bekommen. Pferde, die bereits im Alter von acht bis neun Jahren an PPID (Cushing-Krankheit) erkranken, habe ich zum Beispiel in den letzten Jahren gesehen. Wir haben in letzter Zeit auch verrückte Dinge im Reitsport gesehen, z. B. Sportpferde, die auf der Stelle an (Multi-)Organversagen starben. Ich denke, die Botschaft ist, dass wir heutzutage mehr auf das Pferd und seine Natur achten müssen. Pferde signalisieren alles, aber man muss es auch sehen (wollen).”

Immer zuerst zurück zu den Grundlagen

“Es ist oft ein großes Puzzle und es beginnt immer mit den Grundlagen: Fütterung von unverpacktem Heu und einem Balancer”, betont Bart. “Die Besitzer kommen mit ihren Pferden aus sehr unterschiedlichen Gründen zu mir. Manchmal sind die Leute ein bisschen festgefahren in ihren Überzeugungen, aber jeder will das Beste für sein Pferd. Die Frage ist dann auch, was sie bereit sind zu ändern. Auf jeden Fall muss zuerst das Raufutter in Ordnung sein. Danach empfehle ich in der Regel, nur mit einem Balancer zu beginnen, ohne weitere Kraftfuttergaben oder Ergänzungen. So kann das Pferd sein natürliches Gleichgewicht wiederherstellen. Wenn es spezifische Probleme gibt, zum Beispiel mit dem Kot, der Haut oder der Muskulatur, kann man gezielt mit Ergänzungsfuttermitteln nachhelfen. Grundsätzlich ist es ratsam, deinem Pferd sechs Wochen Zeit zu geben, um sein Verdauungsgleichgewicht wiederherzustellen. Danach weiß man oft erst, ob man mehr als nur Raufutter und einen Balancer braucht.”

Getreide ist für Sportpferde nicht notwendig

“Die Leute zögern oft, von ihrem gewohnten Kraftfutter wegzukommen, weil sie denken, dass ein Pferd sowieso Getreide braucht. Das ist aber nicht der Fall, Getreide ist kein natürliches Pferdefutter. Die Leute denken auch oft, ihre Sportpferde bräuchten Pellets als Energiequelle. Aber wenn du natürlich fütterst, ohne Kraftfutter mit all den Getreidesorten und Zuckern, spart dein Pferd tatsächlich Energie. Diese Energieeinsparung tritt ein, wenn alle Systeme im Gleichgewicht sind. Dann verliert dein Pferd weniger Energie im täglichen Leben. Zu viel Zucker verursacht ein Ungleichgewicht und Mini-Entzündungen im Darm. Deshalb ist das Immunsystem ständig aktiv, um die negativen Auswirkungen von Entzündungen im Darm rückgängig zu machen. Auch Phytinsäure aus Getreide wirkt der Mineralstoffaufnahme entgegen. Zudem kostet Stress viel Energie, so dass das allgemeine Management auch für den Energiehaushalt des Pferdes wichtig ist.”

Ausreichend Energie für dein Sportpferd

Wie bekommt ein Sportpferd ohne Kraftfutter genügend Energie? Bart: “Die Energie stammt aus der aeroben Verbrennung, die durch die Fütterung von Ballaststoffen ausgelöst wird. Diese Verbrennung liefert 18-mal mehr Energie als die Verbrennung von schnellen Zuckern aus Getreide und Stärke. Es handelt sich jedoch um eine andere Art von Energie, nämlich weniger schnell und in Schüben. Pferde, die ihre Energie hauptsächlich aus Raufutter beziehen, sind daher oft entspannter im Kopf. Bei der Umstellung von einer Ration aus Getreide und Silage auf unverpacktes Heu mit einem Balancer haben Pferde manchmal zunächst ein Energiedefizit. Das braucht oft einfach Zeit, mit ein paar Wochen wird es besser. Ich besuche übrigens hauptsächlich Sportpferde, die einen hohen Blutanteil haben. Da sieht man diesen Übergang oft gar nicht, diese Pferde werden eher umgänglicher. Sport kann man wirklich ohne Getreide und ohne herkömmliches Kraftfutter machen.”.

Praktische Lösungen

Bart denkt gerne in Lösungen: “Selbst bei vagen Beschwerden, Muskelproblemen, einem Pferd, das introvertiert ist oder eine schlechte Abwehrkraft hat, muss man erst einmal die Grundlagen richtig machen. Man sollte nicht nur auf das Futter schauen, sondern auch auf die übrigen Umstände. Hat das Pferd genug Auslauf, kann es Sozialverhalten zeigen? Oft gibt es praktische Gründe, warum die Menschen keine optimale Fütterung haben. Was man dann tun kann, ist, das Raufutter abwechslungsreicher zu gestalten, anstatt mehr Kraftfutter zu geben. Solange die Verdauung nicht in Ordnung ist, hilft zum Beispiel ein Ergänzungsfuttermittel für die Hufe nicht weiter. Ein schönes neues Futterprodukt ist Fytalgrass Primus. Es enthält Heu, sonnengetrocknete Luzerne, Graspellets, gehäckseltes Gerstenstroh, Olivenöl, Leinöl und keltisches Meersalz. Für viele Menschen in Pensionsställen kann dies eine gute Ergänzung sein, da es auch eine weitere Stunde zusätzliches Kauen für das Pferd bedeutet”, fasst Bart zusammen.


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