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Mein Pferd hat eine Insulinresistenz (IR) - kann ich es trotzdem ohne Bedenken grasen lassen?

Pferde mit Insulinresistenz (IR) haben ein höheres Risiko, an Hufrehe zu erkranken, als Pferde mit einem absolut gesunden Zuckerstoffwechsel. Ein Pferd mit IR, erkennbar z. B. an einem harten Mähnenkamm und Fettpolstern im Bereich des Schweifes, darf zuckerreiches Gras nicht unbegrenzt fressen.  Aber kann so ein Pferd oder Pony nie wieder auf die Weide gestellt werden? Oder gibt es noch Möglichkeiten? Viele Pferde werden doch erst richtig glücklich, wenn sie auf die Weide dürfen... Als Besitzer möchten wir unsere Pferde glücklich machen. Leider kann nicht jedes Pferd ohne Einschränkung auf die Weide gehen. Vor allem Kaltblüter, Ponys und Pferde, die bereits Hufrehe hatten, sind einem höheren Risiko ausgesetzt, die schmerzhafte Krankheit wieder zu bekommen.

Hat mein Pferd IR?

Ein insulinresistentes Pferd kann Zucker aus der Nahrung (wie Gras und Kraftfutter) nicht richtig verarbeiten. Die Folge sind u. a. Fetteinlagerungen, Infektionen und Energieverlust. Auch die Bauchspeicheldrüse wird überlastet. Anhaltender Stress, Darminfektionen oder Hormonprobleme können IR verursachen. Kaltblutrassen und Ponys sind oft anfälliger für IR als andere Pferde. Pferde mit IR sind an folgenden Merkmalen zu erkennen:
  • Gehärteter und dicker gewordener Mähnenkamm
  • Fettpolster an der Schweifrübe
  • Scheuern und Juckreiz
  • Kurz und steif in der Bewegung
  • Harte Muskeln
  • Verdickung am Euter (Stuten) oder Schlauch (Wallache)
  • Oft übergewichtig, aber nicht immer

Nicht auf die Wiese, wenn der Zuckergehalt hoch ist!

Auch Pferde mit IR grasen gerne. In manchen Fällen ist das möglich, aber du musst es sehr gut kontrollieren, dein Pferd genau beobachten und deinen Tierarzt zu Rate ziehen. Der Zuckergehalt von Gras ist sehr unterschiedlich. Unter bestimmten Umständen ist der Zuckergehalt nicht allzu hoch, und ein IR-Pferd kann für kurze Zeit auf die Weide gehen. Unter anderen Umständen sollte man das auf keinen Fall machen. Der Zuckergehalt von Gras ist im Durchschnitt niedriger:
  • Zwischen 03:00 Uhr nachts und 10:00 Uhr morgens
  • Im Sommer
  • Wenn das Gras länger ist
  • Bei bestimmten Arten von Gras
  • Wenn genügend Wasser im Boden vorhanden ist
Der Zuckergehalt von Gras ist am höchsten:
  • Wenn das Gras aufgrund von Überweidung strapaziert ist
  • Wenn Gras aufgrund von Trockenheit beansprucht ist
  • Im Frühjahr und im Herbst und Winter
  • An sonnigen Morgenden nach einer Frostnacht
  • Wenn das Gras sehr kurz ist
  • Wenn das Gras viele Samen/Ähren hat
  • Wenn die Wiese mit Kunstdünger behandelt wurde

Nachts grasen lassen?

Der Zucker im Gras wird tagsüber produziert, wenn die Graspflanze das Sonnenlicht zur Photosynthese nutzt. Zucker und Stärke, die tagsüber produziert werden, verwendet das Gras am Abend und in der Nacht für das Pflanzenwachstum. Die höchste Zuckerkonzentration wird oft erreicht, wenn die Pflanze den ganzen Tag gewachsen ist, also gegen Ende des Nachmittags und am frühen Abend. Etwa zwei Stunden nach Sonnenuntergang nimmt der Zuckergehalt ab und am Ende der Nacht ist nur noch relativ wenig Zucker im Gras vorhanden. Auch bei mehreren (stark) bewölkten Tagen hintereinander hat das Gras am zweiten oder dritten bewölkten Tag einen geringeren Zuckergehalt. Dasselbe gilt für Gras, das tagsüber immer im Schatten ist, zum Beispiel unter einem großen Baum. Wenn du also dein Pferd mit IR grasen lassen willst, dann solltest du es nachts oder am frühen Morgen für kurze Zeit auf eine schattige Fläche stellen oder nachdem es mehr als 24 Stunden lang bewölkt war.

Langsam angrasen und kontrollieren

Grase dein insulinresistentes Pferd immer sehr vorsichtig an. Fang mit fünf Minuten an und steigere die Zeit langsam. Achte darauf, dass du immer eine Zeit wählst, in der das Gras weniger Zucker enthält, z. B. am späten Abend oder am frühen Morgen. Wenn dein Pferd bereits etwas länger auf der Weide stehen kann, kann eine Weidemaske helfen, die Menge an Gras weiter zu reduzieren. Aber auch dann sollte man ein IR-Pferd nicht auf die Weide stellen, wenn der Zuckergehalt hoch ist!

Weidemanagement

Gras in der so genannten "Wachstumsphase" verbraucht Zucker für das Wachstum. Das bedeutet, dass weniger Zucker in den Grashalmen gespeichert wird. Pferde werden daher am besten auf Weiden gehalten, die in dieser "Wachstumsphase" sind. Nicht zu kurz und nicht zu lang. Gras, das blüht, muss zuerst gemäht werden. Beginnt das Gras dann wieder zu wachsen, kann es zu den richtigen Tageszeiten für IR-empfindliche Pferde eine Zeit lang zum Grasen geeignet sein. Es ist auch sinnvoll, zu checken, welche Arten von Gräsern und Kräutern auf deiner Wiese wachsen. Bei der Zuckerspeicherung gibt es große Unterschiede zwischen den verschiedenen Pflanzenarten. Du solltest beachten, dass Gras oft auch bei Trockenheit sehr viel Zucker produziert. Trockene Wiesen sind also keineswegs immer sicher! Das Pferd nur auf kleinen Teilen der Wiese grasen zu lassen, kann auch eine Lösung sein, um die Menge an Gras zu begrenzen, die das Pferd auf einmal fressen kann.

Bewegung ist wichtig!

Für alle Pferde mit IR gilt: Bewegung muss sein! Es ist äußerst wichtig, dass diese Pferde ausreichend Bewegung bekommen und nicht zu schwer werden. Deshalb solltest du sie regelmäßig trainieren und dafür sorgen, dass sie sich ausreichend frei bewegen können, auch wenn sie nicht auf der Weide sind. Zum Beispiel in einem Offenstall mit großem Paddock oder einem Paddocktrail.

IR Pferd unterstützen?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, dein Pferd mit IR zu unterstützen. Erstens ist es sinnvoll, zweimal im Jahr eine milde Entgiftung mit Brennnesselextrakt durchzuführen. Das hilft dabei, Schlackstoffe zu beseitigen und das Immunsystem zu stärken. Darüber hinaus können Cannabinoide aus der Nelke helfen, Entzündungen zu reduzieren und den Stoffwechsel wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Cannabinoide wirken auf das Endocannabinoid-System der Pferde, welches für alle lebenswichtigen Funktionen, einschließlich des Immun-, Magen-Darm- und Nervensystems, wichtig ist.   Quellen: https://extension.umn.edu/horse-nutrition/grazing-horses-prone-laminitis Paul Siciliano et al. Effect of Sward Height on Pasture Nonstructural Carbohydrate Concentrations and Blood Glucose/Insulin Profiles in Grazing Horses. Journal of Equine Veterinary Science, vol. 57, pp. 29-34, 2017. https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S073708061730463X Raymond J. Geor. Nutrition and Exercise in the Management of Horses and Ponies at High Risk for Laminitis. Journal of Equine Veterinary Science, vol. 30, p. 463–470, 2010. https://www.researchgate.net/publication/241096904_Nutrition_and_Exercise_in_the_Management_of_Horses_and_Ponies_at_High_Risk_for_Laminitis

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