Ältere Pferde brauchen oft ein geeignetes Futter. Die meisten Pferdebesitzer wissen das. Es ist aber nicht so, dass man am 18. Geburtstag seines Vierbeiners einen Sack Seniorenfutter kauft und das war's. Das eine ältere Pferd ist nicht wie das andere, also schau dir dein Pferd immer genau an. Im Umgang mit älteren Pferden gibt es eine Reihe von Dingen zu beachten. Erstens die Zähne, die sich abnutzen und Probleme beim Kauen verursachen können. Ein guter Zahnarzt, der regelmäßig Kontrollen durchführt, ist daher sehr wichtig für ein älter werdendes Pferd. Darüber hinaus verändert sich das Verdauungssystem eines älteren Pferdes. Ab einem Alter von etwa 20 Jahren wird die Verarbeitung von Lebensmitteln weniger effizient. Auch Organe wie die Leber und die Nieren beginnen weniger effizient zu arbeiten. Ältere Pferde sind daher nicht mehr so gut in der Lage, Energie, Eiweiß, Vitamine und Mineralien aus dem Futter zu gewinnen. Daher ist es wichtig, dass sie diese Stoffe in ausreichender Menge erhalten und dass sie auch leicht aufgenommen werden können.

Schau nach deinem Pferd!

Jedes Pferd ist anders. Sorge zunächst dafür, dass die Zähne deines älteren Pferdes in Ordnung sind, und gehe dann weiter. Wenn dein Pferd Anzeichen von Hufrehe oder PPID zeigt, solltest du es von deinem Tierarzt untersuchen lassen. Bei vielen älteren Pferden kommt es zu hormonellen Veränderungen, so dass eine Blutuntersuchung bei einem abgemagerten oder lustlosen älteren Pferd oft eine gute Idee ist. Was genau man einem älteren Pferd füttern sollte, hängt sehr stark von der jeweiligen Situation ab. Manche Pferde werden erst sehr viel später im Leben "alt" und können lange Zeit mit "normalem" Futter versorgt werden. Bevorzuge also immer individuelle Lösungen!

Zähne und die Bedeutung des Kauens

Beim Kauen von Fasern aus Heu und anderem Raufutter produziert ein Pferd eine Menge Speichel. Wenn sich die Zähne abnutzen oder wenn dein Pferd schmerzhafte Zahnerkrankungen wie EOTRH entwickelt, kaut es weniger gut. So wird weniger Speichel produziert und die Ballaststoffe werden nicht so gut vorverarbeitet, bevor sie den Magen erreichen. Das bedeutet, dass auch der restliche Verdauungsprozess weniger erfolgreich verläuft, da die Kauphase für ein Pferd äußerst wichtig ist. Ein älteres Pferd sollte mindestens einmal im Jahr - am besten alle sechs Monate - von einem Pferdezahnarzt untersucht werden. Ob dein Pferd schlecht kaut, erkennst du daran, dass es große Brocken aus seinem Futter macht oder unverdaute Raufutterstücke im Kot zu finden sind.  Abmagerung kann auch ein Zeichen für schlechte Zähne sein.

Raufutter verändern und anders anbieten

Wenn dein älteres Pferd tatsächlich weniger gut kauen kann, ist es ratsam, das Raufutter entsprechend anzupassen. Gutes, ballaststoffreiches Raufutter ist die Grundlage jeder Pferderation. Wenn dein Pferd normales Heu nicht mehr verarbeiten kann, dann wähle weicheres Heu, gehäckseltes Raufutter und vor allem Weidegang. Ältere Pferde können Gras oft gut verdauen, während Heu oder Silage zu einer Herausforderung werden. Wenn kein Gras zur Verfügung steht, z. B. im Winter, können eingeweichte Graspellets eine gute Alternative sein.

Abnehmen

Da ältere Pferde weniger gut verdauen können, müssen sie oft mehr fressen. Gib ihnen also unbegrenzt Raufutter oder Weidegang. Nimmt Ihr Pferd immer noch ab und sind seine Zähne in Ordnung? Dann kann es eine gute Idee sein, dem Futter etwas Öl beizumischen. Lachsöl enthält viele essenzielle Fettsäuren und ist für Pferde oft sehr schmackhaft. Außerdem regt es den Appetit an und sorgt für einen stabilen Blutzuckerspiegel. Es ist auch gut für die Abwehrkräfte. Achte auch darauf, dass deinem alten Pferd im Winter nicht zu kalt ist. Die Verdauung von Raufutter hilft Pferden, sich warm zu halten, aber wenn das nicht mehr effizient ist, kann es sinnvoll sein, sie mit einer Decke zu unterstützen.

Muskelabbau

Du kannst auch Eiweiß zum Futter hinzufügen. Dadurch kann die Muskelmasse erhalten werden. Ältere Pferde verlieren oft Muskeln, vor allem an der Oberlinie. Zusätzliches Eiweiß kann in Form von Luzerne oder einem speziellen Futtermittel oder Zusatz gegeben werden. Aber Vorsicht bei Nierenproblemen: Wenn dein Pferd schlechte Nierenfunktionen hat, kann es das zusätzliche Protein nicht verarbeiten. Auch Aminosäuren sind wichtig. Ein Pferd baut seine eigenen Proteine aus Aminosäuren auf. Die essenziellen Aminosäuren, die für den Aufbau zusätzlicher Muskelmasse benötigt werden, sind Lysin, Methionin und Threonin. Dein Pferd muss diese Stoffe über das Futter aufnehmen. Es gibt spezielle Pellets, die diese Stoffe enthalten, aber du kannst sie auch separat kaufen. Vitamin-E-Ergänzungen enthalten häufig auch Lysin.

Höherer Vitaminbedarf

Ältere Pferde haben einen höheren Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen. Pferde bilden ihr eigenes Vitamin C zum Beispiel in der Leber, aber mit zunehmendem Alter nimmt dieses ab. Vitamin C ist wichtig für das Immunsystem. Auch der Bedarf an Zink, Kupfer und Selen ist höher. Vitamin B und Vitamin K sind ebenfalls wichtig. Hydrolysiertes Silizium unterstützt Muskeln, Bänder, Sehnen und Bindegewebe und sorgt dafür, dass Knorpel und Knochen so gesund wie möglich bleiben. Silizium sorgt dafür, dass die natürliche Glucosaminproduktion deines Pferdes auf einem guten Niveau bleibt. Auch andere Mineralien werden am besten in flüssiger Form zugeführt, da sie dann am besten aufgenommen werden und das Präparat am wirksamsten ist.

Spezielles Seniorenfutter?

Wenn dein Pferd schlecht kaut oder weiterhin an Gewicht verliert, sind auch spezielle Futtermittel für Senioren eine Option. Achte darauf, dass dieses Futter nicht zu viel Zucker, Stärke und Ballaststoffe enthält. Gewöhnliches Kraftfutter oder Sportpellets sind für ältere Pferde nicht geeignet. Es enthält meist zu viel Stärke, die nicht richtig verdaut werden kann. Spezialfutter für Senioren enthält in der Regel mehr Ballaststoffe, um die schlechte Aufnahme von Raufutter auszugleichen. Du solltest immer sehr genau darauf achten, welches Futter für dein Pferd am besten geeignet ist.