Im Frühjahr und Herbst hört und liest man viel über die Entgiftung von Pferden. Auch wir beteiligen uns daran, denn eine Entgiftung ist ein natürlicher Vorgang bei Pferden und hat gesundheitliche Vorteile. Eine Entgiftung ist jedoch nicht ungefährlich und sollte immer wohlüberlegt durchgeführt werden. Deshalb wollen wir dir in diesem Blog erklären, warum eine Entgiftung nicht immer ratsam ist. Möchtest du deinem Pferd ein Detox füttern? Konsultiere uns immer zuerst oder mach es nach Rücksprache mit einem Therapeuten.

Auch Pferde in freier Wildbahn machen Entgiftungen

Pferde, die unter natürlichen Bedingungen/in der freien Natur leben, entgiften sich ebenfalls.  Diese Pferde leben im Rhythmus der Natur, was bedeutet, dass sie im Sommer extrem an Gewicht zunehmen und im Winter aufgrund der Knappheit extrem an Gewicht verlieren. Abfallstoffe werden im Körper im Fettgewebe gespeichert, und durch die Gewichtsabnahme verliert das Pferd diese Abfallstoffe im Winter auch langsam wieder. Außerdem fressen Pferde in freier Wildbahn nicht nur gutes Heu oder frisches Gras, sondern auch das, was sie finden können. In bestimmten Perioden sind dies Kräuter, die eine reinigende Wirkung haben. Diese Kräuter sind nur für einen kurzen Zeitraum verfügbar und haben daher nur eine kurze Zeit lang eine reinigende Wirkung. Ein Pferd in freier Wildbahn regelt daher selbst, dass der Körper regelmäßig gereinigt wird.

Entgiften ist nicht ungefährlich

Als Pferdebesitzer wollen wir das Beste für unsere Pferde, und wir wissen, dass ein sauberer Körper am gesündesten ist und dafür sorgt, dass die Nährstoffe besser aufgenommen werden. Besonders Pferde mit Sommerekzemen, Milben oder anderen Erkrankungen profitieren von einem möglichst sauberen Körper. Deshalb wird empfohlen, eine Entgiftung im Frühjahr (März/April) und im Herbst (September/Oktober) durchzuführen. Doch was passiert während einer Entgiftung? Während einer Entgiftung werden die eingelagerten Schlackenstoffe freigesetzt, so dass Leber und Nieren diese Schlackenstoffe ausscheiden können. Das bedeutet, dass die Abfallprodukte im Blut landen und überallhin gelangen. Wenn ein Pferd viele Abfallprodukte in seinem Körper hat, kann es plötzlich viel zu viele davon abgeben, was schädlich sein kann. Eine Entgiftung ist für jedes Pferd intensiv und kostet Energie, denn das Blut ist voller Schlacken, die vom Körper verarbeitet werden müssen. Deshalb solltest du dein Training immer anpassen, wenn du dein Pferd entgiftest. Wenn aber viele Abfallprodukte vorhanden sind, können sie sich zum Beispiel in den Hufen ansammeln, und das Pferd kann Hufrehe bekommen. Eine Entgiftung kann auch andere Beschwerden verursachen. Daher solltest du nie einfach eine Entgiftung geben, sondern dir genau überlegen, ob dein Pferd damit umgehen kann.

In diesen Situationen solltest du NIE eine Entgiftung durchführen

Es gibt Situationen, in denen wir immer von einer Entgiftung abraten. In diesen Fällen ist eine Entgiftung zu intensiv und kann die Symptome sogar verschlimmern oder eine Störung auslösen. Gib deinem Pferd deshalb keine Entgiftung: Wenn das Pferd übergewichtig ist: - Bei Anfälligkeit für Hufrehe - Wenn es anfällig für Muskelkrämpfe ist - Wenn es eine geschwächte Widerstandskraft hat (durch Krankheit) - Wenn das Pferd krank ist - Wenn es gerade operiert, geimpft oder entwurmt wurde Bist du dir unsicher, ob dein Pferd eine Entgiftung verträgt? Besprich es mit uns oder deinem Therapeuten. Aber bei einer Entgiftung sagen wir immer: "Im Zweifel lieber nicht". Wenn du eine Entgiftung nach einer Impfung oder Entwurmung durchführen willst, warte mindestens 4 Wochen, damit sich die Abwehrkräfte des Pferdes erst einmal erholen können.

Flüssige Brennnesseltinktur als Alternative zum Detox

Manche Pferde können eine Reinigung gut gebrauchen, weil die Abfallprodukte die Genesung behindern oder weil eine Krankheit nicht richtig behandelt werden kann. In diesem Fall solltest du dich für flüssige Nesseltinktur entscheiden. Sie ist blutreinigend und kann daher als milde Entgiftung angesehen werden, ohne dass die Gefahr besteht, dass sie zu intensiv ist. Ein zusätzlicher Vorteil ist, dass es auch die Widerstandsfähigkeit enorm steigert.